Chronik

Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Burggriesbach

 Aus der Gründungszeit - Das Gründungsjahr 1872

 Wir erfahren vom Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Burggriesbach aus einem Schreiben des Königlichen Bezirksamtes Beilngries vom 12. September 1898. In einer Liste wurden die Feuerwehren des Bezirksamtes alphabetisch aufgeführt und darunter ist auch Burggriesbach zu finden. Glücklicherweise ist noch das genaue Gründungsdatum angegeben, nämlich der 18.10.1872. Mit Fug und Recht konnte also die FFW Burggriesbach im Jahre 1997 ihr 125-jähriges Gründungsjubiläum begehen.

 Wenn wir uns die Liste einmal genauer ansehen, dann können wir feststellen, daß  die FFW Burggriesbach zu einem der ältesten Vereine gehört. Von den 57 aufgeführten Vereinen weisen nur 6 von ihnen ein früheres Gründungsjahr auf, es sind diese Altmannstein (1868), Beilngries (1869), Dietfurt (1869), Forchheim (1870), Plankstetten (1869) und Riedenburg (1868). Es ist ein Zeichen dafür, daß damals in Burggriesbach aktive Männer gewesen sein müssen, die viel Interesse an der Feuerwehr hatten und sich frühzeitig zu einem Verein zusammenschlossen. Leider ist aus jener Zeit kein Gründungsprotokoll vorhanden, das Aufschluß über die Gründungsmitglieder geben würde. Auf der Suche nach alten Unterlagen haben wir vom Stadtarchiv der Stadt Freystadt eine Mitgliederliste aus der Frühzeit des Vereins erhalten. Die ältesten eingetragenen Mitglieder, die wohl auch als Gründungsmitglieder in Frage kommen dürften, sind folgende: Schimpl Anton, Maurer; Hiller Desiderius, Wagner; Ochsenkühn Josef, Schneider; Braun Johann, Wagner; Gschrei Johann, Weber; Regnath Josef, Müller; Stadler Anton, Gütler; Zoch Michael, Schmied; Müller Johann, Binder; Mauderer Johann, Gütler; Nuber Georg, Gütler; Seidl Theodor, Schreiner; Seitz Josef, Metzger; und Hofbeck Alois, Gütler. Alle diese Männer sind zwischen 1835 und 1850 geboren und werden wohl den Kern des Vereins gebildet haben. Im Stadtarchiv fand sich aus dem Jahre 1876 noch ein schön gezeichneter Bauplan. In diesem Jahr wurde das Feuerlöschrequisitenhaus, das damals zwischen westlicher Friedhofsmauer und alten Schulgarten stand, durch einen Anbau erweitert. Heute ist davon nichts mehr zu sehen. Leider sind dann schon die schriftlichen Aufzeichnungen aus der Frühzeit des Vereins erschöpft, wenn  man von den uninteressanten Brandversicherungslisten absehen will.

 Die Zeit vor und nach den beiden Weltkriegen

 Im Laufe der Zeit wurde das Feuerwehrwesen in der Gemeinde verbessert und den Gegebenheiten angepaßt. Man erwarb neue Löschfahrzeuge, Geräte und Ausrüstungsgegenstände Feuerwehrspritzen aus jener Zeit sind noch Vorhanden, so eine aus dem Jahre 1906 und eine aus dem Jahre 1938.

            

Auch das alte Spritzenhaus am Schulgarten wurde wahrscheinlich trotz des Anbaues zu klein und man errichtete ein größeres zwischen Stierbaumer Weg und Widenhofweg. Aufzeichnungen hierüber sind keine vorhanden. 

Während der Kriegszeit, als viele Männer eingerückt waren, übernahmen teilweise Frauen den Feuerwehrdienst. Aus dieser Zeit ist zum Glück keine größere Brandkatastrophe bekannt, wie überhaupt unser Gebiet von Feuersbrünsten weitgehend verschont geblieben ist. In Erinnerung ist bei den ältesten Leuten lediglich ein Brand aus dem Jahre 1928, bei dem die beiden Scheunen der Anwesen Hilpoltsteiner und Zech abgebrannt sind. In der Nazizeit ging die Feuerwehr weitgehend in den NS-Organisationen auf. Auch aus dieser Zeit sind keine Aufzeichnungen vorhanden. Nach dem 2. Weltkrieg bestimmten zunächst die Amerikaner - sie waren die Besatzungsmacht - das Geschehen in der Region. Sie setzten Karl Beinzer als Kommandanten der Feuerwehr ein. Im Zuge der Neuregelungen und Umstellungen wurde auch eine neue Satzung eingeführt. Sie wurde am 24. Juli 1952 vom Landratsamt Beilngries staatsaufsichtlich genehmigt. Karl Beinzer war 35 Jahre Kommandant.

 Neues Leben regt sich wieder

 Nachdem sich in den fünfziger und sechziger Jahren bei der Feuerwehr wenig getan hatte und nur geringes Interesse bestand, erfolgte in den siebziger und achtziger Jahren ein lobenswerter Aufbruch. Diese Aufbruchsstimmung konnte man in vielen anderen Orten ebenfalls beobachten. Vielleicht war auch der damalige Landrat J. W. Bauer daran schuld, der an allen wichtigen Feuerwehrversammlungen teilnahm. Die Feuerwehr war sein Lieblingsverein, die er besonders förderte. Bei der Freiw. Feuerwehr Burggriesbach war ein enormer Nachholbedarf bei den Übungen zu verzeichnen. Mit großem Eifer begann man die begehrten Leistungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold zu erwerben. Besonders erfreulich war die Beteiligung der Jugend an diesem Wettbewerb. Eine größere Anzahl von Jugendlichen, darunter war auch eine Reihe junger Damen, konnte das Jugendleistungsabzeichen und die Jugendspange erringen.

Die Feuerwehr bekommt eine Fahne

 Die wirtschaftliche Lage im Lande war nicht schlecht und allenthalben war von einem Aufschwung die Rede. Davon waren auch die Vereine nicht ausgeschlossen. So sammelten sich in ihren Kassen ansehnliche Rücklagen an. Ein Anzeichen hierfür war, daß sich immer mehr Vereine eine schmucke Fahne zulegten. War diese doch eine herausragende Präsentation bei vielen Festlichkeiten. So wurde auch bei den Mitgliedern der Burggriesbacher Feuerwehr der Ruf nach einer Vereinsfahne laut. Bestärkt und gefördert wurde dieser Entschluß noch, als der Nachbarverein Lauterbach sich ebenfalls eine Vereinsfahne anschaffen wollte. Die Burggriesbacher sollten dabei als Patenverein fungieren. So kam es dazu, daß 2 Fahnenweihen im kurzem Abstand nacheinander stattfanden. Den Anfang machte Burggriesbach. Am Sonntag, den 17. Juli 1983, war der große Tag. Wie der Berichterstatter schreibt, war an der Mariensäule ein Feldaltar aufgebaut, um den sich eine stattliche Anzahl von Vereinen gruppiert hatte, voran der Patenverein Lauterbach. Pfarrer Johann Meyer hielt die Festpredigt. Er hob dabei den Zusammenhalt, die Hilfsbereitschaft und den Gemeindschaftssinn der Feuerwehren hervor. Beim Festakt im DJK-Sportheim, lobte Bürgermeister Josef Greiner vor allem den Zusammenhalt zwischen den Orten der südlichen Segelau. Von einem großartigen Fest wurde Abstand genommen. Dies überließ man den Lauterbachern, die einige Wochen später ihre Fahnenweihe abhielten, bei der Burggriesbach Pate stand.

 Die Feuerwehr bekommt ein neues Feuerwehrhaus und ein Feuerwehrauto

 War mit der Anschaffung der Vereinsfahne in der Vereinskasse Ebbe, so hatte man im nächsten Jahr bereits ein besonderes Glück. Der Raiffeisenstadel mußte abgerissen werden. Spontan bot sich die Feuerwehr für diese Arbeit an und konnte dafür eine beträchtliche Summe Geld kassieren. Wohin mit dem so plötzlich verdienten Geld? Man erinnert sich an die Worte von Kreisbrandrat Ochsenkühn bei der Fahnenweihe: “Es wäre bald an der Zeit, daß sich Burggriesbach ein Feuerwehrauto anschaffen würde.“ Wenn aber ein Feuerwehrauto, dann brauchen wir auch ein neues Feuerwehrhaus, war die allgemeine Meinung. So kam es dann auch. Im Frühjahr 1986 wurde mit dem Bau begonnen und bereits 1 Jahr später, am 28. Juni 1987, konnte man bei herrlichem Wetter die Einweihung des neuen Feuerwehrhauses feiern. 

        

Dabei erfuhr man folgende Daten: Die Gesamtkosten betrugen 230.000 DM, rund 2.000 freiwillige Arbeitsstunden wurden geleistet, das Gebäude hat eine Fahrzeughalle, einen Schulungsraum, Toiletten und einen Geräteraum mit einer Gesamtfläche von 113 qm. Zur Freude aller Wehrmänner stand auch schon das Feuerwehrauto in der Halle. Mit den neuesten Geräten ausgestattet, es fehlte nur noch die Funkanlage, war es eine wesentliche Verstärkung der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr im südlichen Bereich der Großgemeinde. Mit der Anschaffung einer Vereinsfahne, mit dem Bau eines neuen Feuerwehrhauses und dem Erwerb eines Feuerwehrautos hatte der Verein große Ziele erreicht. Vor allem war es der Verdienst des Vorsitzenden und Kommandanten Josef Deierler, der von 1981 bis 1992 die Geschichte des Vereins mit großer Tatkraft führte und leitete.

 Nach dem Rücktritt von Josef Deierler wurde Rudolf Zech zum Vorsitzenden und Kommandanten gewählt. Sein Bestreben ist es, den Verein schulisch und ausrüstungsmäßig auf der Höhe zu halten. Es werden laufend Übungen abgehalten, Abzeichen erworben und Vorträge besucht. Aber auch das gesellschaftliche Leben kommt nicht zu kurz. Die Feuerwehrler stellen alle Jahre einen Maibaum auf, der von stattlicher Höhe ist und weithin das Dorf überragt. Bei der Verlosung des Maibaumes gibt es dann immer ein fröhliches Fest. 

                                                                     F. Schattenhofer

An Fortschreibung wird momentan gearbeitet. 


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